Sa, 26. Juli 2025 - 08:01
Im Interview: Fabian Staudenmann zu seinem Weissenstein-Sieg trotz doppeltem Fehlstart
Der aktuelle Schwinger der Woche, Fabian Staudenmann, spricht im Interview über den Sieg am Weissenstein-Schwinget, den Auftritt am Berner Kantonalen und über die Vorbereitung für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest.
Ein Beitrag von
Elia Hendry

Trotz der Startniederlage gegen Werner Schlegel konnte Fabian Staudenmann den Weissenstein-Schwinget am Ende für sich entscheiden.
Fotograf: Pascale Alpiger

Fabian Staudenmann, wie haben Sie den Tag am Weissenstein-Schwinget erlebt?
Fabian Staudenmann: Es war ein denkbar schlechter Start (lacht). Ich merkte auf der Hinreise, dass ich meine Schwingschuhe vergessen hatte. Da konnte zum Glück jemand aus der Familie noch einspringen und ich hatte die Schuhe doch noch pünktlich zum Anschwingen. Doch auch dieser Start ging dann verschlafen, wobei es Werner Schlegel auch einfach sehr gut gemacht hatte. Ich nahm mir dann zu Herzen, dass das Fest erst nach sechs Gängen zu Ende ist und ich nun Gas gebe.
Sie starteten mit einer Niederlage ins Fest. Zuvor konnten Sie mit dieser Ausgangslage noch nie ein Kranzfest doch noch gewinnen. Glaubten Sie nach dem ersten Gang noch an den Sieg?
Staudenmann: Ja, ich glaubte immer an den Sieg. Dies war auch schon am Schwarzsee so, wo ich den zweiten Gang stellte oder auch am Berner, wo ich den zweiten Gang verlor. Auch da glaubte ich jeweils noch an den Sieg, auch wenn es dann nicht klappte. Umso schöner, ist es nun aufgegangen.
In der vergangenen Saison blieben Sie ungeschlagen, nun haben Sie bereits fünf Gänge verloren. Sind solche Statistiken für Sie ein Thema?
Staudenmann: Die nackten Zahlen sind für mich kein Thema. Ob ich in einer Saison zwei, drei oder keinen Gang verloren habe, spielt keine Rolle. Was viel wichtiger ist, ist die Art und Weise wie ich die Gänge verliere, stelle oder gewinne. Wenn man zum Beispiel in einem fünften Gang, wenn es um den Schlussgang-Einzug geht, noch einmal volles Risiko nimmt und verliert, ist mir das viel lieber, als wenn ich so wie am Samstag gleich im ersten Zug verliere.
Das Emmentalische Schwingfest hatten Sie eigentlich eingeplant, hatten es dann aber aufgrund mangelnder Energie ausgelassen. Wie geht es Ihnen nun?
Staudenmann: Ich bin auf Kurs – die Höhen und Tiefen gehören da auch dazu. Jetzt bin ich froh, habe ich ein freies Wochenende vor mir. Danach folgen noch zwei Schwingfeste und noch einmal zwei freie Wochenenden, bevor dann schon das ESAF ansteht. «Holz alänge»: Momentan habe ich keine grösseren Beschwerden.
Am Berner Kantonalen sind Sie für einmal unter den Erwartungen geblieben. Gab es einen speziellen Grund oder kann das einfach passieren?
Staudenmann: Zu sagen «das passiert halt einfach» wäre zu einfach. Einen Grund herauszukristallisieren geht aber auch nicht, da sind mehrere Sachen zusammengekommen. Die Nachbereitung ist hier noch im Gange.
Sie bestreiten nun noch zwei Kranzfeste vor dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest. Schwingt man so kurz vor dem Saisonhöhepunkt auch etwas mit angezogener Handbremse?
Staudenmann: Mit angezogener Handbremse zu schwingen ist überhaupt keine gute Idee. Wichtig ist, dass man im Monat zuvor nicht plötzlich das Gefühl hat, man müsse Sachen jetzt besser machen, als man sie eigentlich kann. Generell, nicht nur im Schwingen, finde ich es wichtig, Sachen so zu machen, wie man es selbst kennt und kann. Gerade vor dem ESAF bedeutet das: Nicht versuchen das Rad neu zu erfinden.
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