Mi, 24. Dezember 2025 - 16:42
Workshop Kampfrichterwesen ESV
Am Samstag, 20. Dezember 2025, trafen sich Vertreter der Technischen Kommission ESV, der Kampfrichterkommission ESV sowie des Aktivenrats zu einem ganztägigen Workshop im Hotel Sonne in Reiden. Ziel des Workshops war es, zentrale Fragen rund um das Kampfrichterwesen im Schwingsport zu diskutieren und zukunftsweisende Entscheide zu fällen.

Ein Beitrag von
Redaktion Schlussgang

Gültige Resultate
Kein Video Assistant Referee (VAR) im Schwingsport
Nach intensiver Diskussion wurde der Einsatz eines Video Assistant Referee (VAR) im Schwingsport klar abgelehnt. Die Teilnehmer sprachen sich einstimmig gegen eine Einführung aus. Als Hauptgründe wurden unter anderem die fehlende Chancengleichheit, der Verlust von Emotionen und zusätzliche Verzögerungen im Wettkampf genannt. Schwingen lebt von seiner Ursprünglichkeit, Nähe zum Publikum und klaren, einfachen Abläufen. Der Einsatz eines VAR würde den traditionellen Charakter des Sports verändern. Der Fokus liegt darauf, die Kampfrichter durch klare Strukturen, zusätzliche personelle Unterstützung und Ausbildung zu stärken, anstatt ihre Entscheide technisch zu ersetzen.
Verstärkung der Kampfrichter-Teams
Beschlossen wurde, dass künftig zusätzlich zu den drei Kampfrichtern ein Helfer als Tablet-Bediener eingesetzt wird. Ziel dieser Massnahme ist die Entlastung der Kampfrichter von administrativen Aufgaben, damit sie sich
vollumfänglich auf die Beobachtung, Leitung und Benotung der Kämpfe konzentrieren können. Dieses Modell, ein Platzkampfrichter, zwei Tischkampfrichter sowie ein zusätzlicher Helfer als Tablet-Bediener, gilt per sofort für sämtliche Schwingfeste.
Zusätzlich wurde einer Testphase für ein alternatives Modell mit zwei Platzkampfrichtern, einem Tischkampfrichter und einem Helfer als Tablet-Bediener zugestimmt. Durch den Einsatz von zwei Platzkampfrichtern können unterschiedliche Blickwinkel abgedeckt werden. Situationen, die von einem Kampfrichter möglicherweise übersehen werden, können so vom zweiten wahrgenommen und korrekt beurteilt werden, was zu einer noch
präziseren und faireren Entscheidungsfindung beiträgt. Diese Variante soll 2026 erprobt werden.
Testphase für Headset als Unterstützung beschlossen
Der Einsatz von Headsets zur besseren Kommunikation zwischen Platz- und Tischkampfrichtern wurde für eine Testphase gutgeheissen. Ziel ist eine Entlastung der Kampfrichter sowie eine effizientere und ruhigere Entscheidungsfindung während des Wettkampfs. Der Einsatz von Headsets soll an verschiedenen Schwingfesten in allen Teilverbänden 2026 erprobt werden.
Präzisierungen im Technischen Regulativ
Einstimmig beschlossen wurden Anpassungen im Anhang 6 des Technischen Regulativs, insbesondere zur klareren Definition von entscheidenden Situationen bei Rückenlagen sowie beim Abheben des Körpers. Diese Präzisierungen sollen die Einheitlichkeit der Bewertung weiter verbessern.
Art. 9 lit. a – Resultate – des technischen Regulativs wird folgendermassen präzisiert:
Ein Gang ist entschieden, wenn ein Schwinger mit dem Rücken ganz oder von unten oder von beiden Seiten bis Mitte beider Schulterblätter (vom Gesäss, von linker oder rechter Seite her) gleichzeitig den Boden berührt. Vom Kopf gemäss Bildgebung (Version 2026).
Art. 13 – Notengebung, Voraussetzung für die Note 10.00 – des technischen Regulativs wird folgendermassen präzisiert:
Für eine Note 10 benötigt es ein klares Abheben des Körpers, jedoch ohne Luft unter dem kompletten Körper.
Ausbildungskonzept Kampfrichter ESV
Das bestehende Kampfrichter-Ausbildungskonzept wird grundlegend übererarbeitet. Die Konzeptphase ist für das dritte Quartal 2026 vorgesehen, die erste Umsetzung erfolgt ab 2027.
Die beschlossenen Massnahmen werden schrittweise umgesetzt und teilweise in Testphasen überprüft. Über eine definitive Einführung wird Ende der kommenden Saison beschlossen. Anpassungen am Technischen Regulativ sollen an der Abgeordnetenversammlung 2027 verabschiedet werden. Der Workshop zeigte deutlich: Der ESV setzt weiterhin auf qualifizierte Kampfrichter, klare Regeln und praxisnahe Lösungen. Mit dem Ziel, Fairness, Transparenz und Qualität im Schwingsport nachhaltig zu stärken.
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