Sa, 3. Mai 2025 - 09:05
Im Interview: Martin Rolli über seinen Rücktritt
Der vierte Schwinger der Woche im Jahr 2025 heisst Martin Rolli. Im Interview erzählt der 26-fache Kranzgewinner, wie er sein letztes Schwingfest erlebte.
Ein Beitrag von
Manuel Röösli

Am Wislisau-Schwinget in Rüschegg hing Martin Rolli seine Schwinghosen an den Nagel.
Fotograf: Barbara Loosli

Martin Rolli, am Sonntag bestritten Sie ihr letztes Schwingfest als Aktivschwinger. Wie haben Sie den Tag erlebt?
Martin Rolli: Sehr positiv! Mein Ziel war es, den Tag zu geniessen, noch einmal die Schwingfest-Stimmung aufzusaugen und mit Freude zu schwingen. Das ist mir gelungen. Es war der perfekte Abschluss, am Heimfest zurückzutreten ist natürlich besonders. Ich bin dankbar, konnte ich bis 35 Jahre und ohne gröbere Verletzungen schwingen.
Nach gut 25 Jahren ist Ihre Zeit als Schwinger vorbei. Wie kam es zur Entscheidung?
Rolli: Das war ein Prozess, der Zeit brauchte. Eine Rolle spielte sicher, dass die körperliche Leistungsfähigkeit im Alter abnimmt. Ich merkte: "Stärker werde ich nicht mehr." Doch ich brauchte etwas Zeit, um das wirklich zu realisieren. Mit 35 Jahren werden die Erholungsphasen länger als noch mit 25 und wenn man die Leistungen nicht mehr bringen kann, ist natürlich auch die Befriedigung nicht mehr die gleiche. Aber mit 35 Jahren darf man auch aufhören.
In ihrer Zeit als Aktivschwinger dürften Sie einiges erlebt haben. Was bleibt Ihnen besonders in Erinnerung?
Rolli: Es ist ein Haufen an schönen Erlebnissen und Erfolge. Natürlich all die Kränze, für die man schlussendlich trainiert hat. Aber auch die Kontakte, die Kameradschaft und viele schöne Momente. In Erinnerung bleiben sicher auch die vielen harten Trainings.
Bereits vor dem Rücktritt als Aktivschwinger waren Sie als Technischer Leiter der Aktiven beim Schwingklub Schwarzenburg tätig. Werden Sie dieses Amt weiterhin ausführen?
Rolli: Ja, das werde ich sicher noch ein, zwei Jahre machen. Dann schaue ich weiter. Aber so ganz ohne Schwingen geht es nicht. Wenn man einmal vom Schwing-Fieber angesteckt wurde, wird man dieses nicht so leicht wieder los.
Weniger Zeit im Sägemehl dürfte auch mehr Zeit für anderes bedeuten. Auf was freuen Sie sich?
Rolli: Es ist sicher schön, nicht mehr jeden Abend Training zu haben. Auch freue ich mich auf mehr Zeit mit meiner Frau, was über die Jahre sicher etwas zu kurz kam. Gemeinsam haben wir uns einen Bauernhaus gekauft, da gibt es auch noch einiges zu tun.
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